Von der Idee bis zum eigenen Business: Wir unterstützen mit unserem Projektteam vor Ort Frauen, damit sie unabhängig wirtschaften können.
Mit dem Fair4-Konto leisten Sie Monat für Monat wertvolle Hilfe im indischen Westbengalen. Dort starteten unsere Steyler Missionare 2021 ein Projekt zur Förderung von indigenen Frauen. Dieses soll die Lebensbedingungen der Frauen und ihrer Familien durch neue Einkommensmöglichkeiten verbessern. Wir berichten in regelmäßigen Updates über die gemeinsamen Erfolge in der nachhaltigen Tierwirtschaft, der ökologischen Landwirtschaft und anderen Gründungsinitiativen des "microbusiness for life".
Eine der Gründerinnen ist Baishakhis Jana. Sie lebt zusammen mit ihren Eltern und Schwestern in ärmlichen Verhältnissen im Dorf Kakrajit. Die Eltern arbeiten hart, um ihre Ausbildung zur Krankenschwester an der Universität zu finanzieren. In der Coronakrise brechen die Verdienstmöglichkeiten der Familie ein. Doch Baishakhi und ihre Mutter packen an. Sie eröffnen ein Geschäft mit Kunsthandwerk aus Bambus. Sie erhalten von den Steylern Zuschüsse, mit denen sie ihr Kunsthandwerk weiter ausbauen. Mittlerweile erhalten sie Aufträge aus der ganzen Region. So konnte Jana Baisakhi mit dem Einkommen aus dem Business ihr Studium abschließen. Sie arbeitet heute als Krankenschwester und unterstützt die Familie, damit auch ihre Schwestern eine gute Ausbildung erhalten.
Rückblick: Debasis Dutta verdient sein Geld als angestellter Obstverkäufer auf dem Markt von Manoharpur. Als Covid-19 kommt, verliert er seinen Job. Da er der einzige Verdiener ist, steht die Familie vor dem Abgrund. Die Steyler nehmen ihn in das Förderprogramm auf. Mit dem Startkapital kann er nun seinen eigenen kleinen Obststand aufbauen und die erste Ladung Früchte kaufen. Mittlerweile laufen seine Geschäfte so gut, dass er sich vergrößert und eine Hilfskraft angestellt hat. Mit dem Einkommen kann die Familie gut leben. Debasis ganzer Stolz: Sein Sohn kann nun sogar eine gute Schule besuchen.
Eine weitere Gründerin ist Sukumoni Besra, die aus dem Dorf Bejda stammt. Die Schule hat sie nur bis zur vierten Klasse besucht. Wie viele Frauen aus armen Familien wird sie bereits im Alter von 14 Jahren verheiratet. Als Mutter von drei Kindern ist sie schon bald mit dem Haushalt ausgelastet. Und so lebt die Familie von dem geringen Lohn, den Sukumonis Ehemann als Tagelöhner erhält. Doch die junge Frau beweist Mut und Ehrgeiz. Sie meldet sich bei den Steylern für einen dreimonatigen Kurs an, um das Schneiderhandwerk zu erlernen. Sie ist engagiert, aber das Lernen fällt ihr schwer. Lesen und schreiben kann sie nur sehr schlecht. Trotzdem beißt sie sich durch und beendet die Ausbildung erfolgreich. Sie erhält Startkapital für den Kauf von Maschinen, Stoffen und andere Materialien. Das reicht der jungen Frau, um ihre eigene Schneiderei zu eröffnen.
Zusammen mit 27 Familien haben wir ein Landwirtschaftsprogramm mit den drei Säulen Ausbildung, Anpflanzung und Ernte entwickelt.
In einem intensiven Training hat unser Team die Frauen fit gemacht für die eigene Landwirtschaft: Das Schulungsprogramm reichte von der Pflanzen- und Bodenkunde über Anbaumethoden bis hin zum Thema Vermarktung.
Elf Frauen haben in Lalpur einen genossen-schaftlichen Landwirtschaftsbetrieb gegründet. Sie verwandelten brachliegenden Böden in eine grüne Oase. Dort wächst nun frisches Gemüse.
Die Kosten für Gemüsesamen, Dünger und Bodenarbeiten haben wir übernommen. Die erste Ernte steht kurz bevor. Unser Team betreut sie die ganze Zeit.
In den Orten Bejda und Sagarnagar entstanden neue Reisfelder. Die Bauernfamilien haben teils brachliegende Flächen genutzt und unter der Anleitung unseres Teams den Reisanbau vorangetrieben. Wir haben die Kosten für die Bodenvorbereitung und das Saatgut übernommen. Beim Reisanbau vermeiden wir aus vielerlei Gründen genmanipulierten Reis und setzen auf die heimischen Reissorten. Bei der ersten Ernte standen wir den Familien mit Rat und Tat zur Seite.
Haben wir gekauft und diese Zicklein 14 Selbsthilfegruppen zur Verfügung gestellt. 140 Frauen kümmern sich nun gemeinsam um die Aufzucht. Es sind schwarze bengalische Ziegen, die widerstandsfähig und für die Zucht gut geeignet sind.
Mehr als 3.500 Menschen profitieren aktuell von der Direkthilfe. Wir berichten hier über die Erfolge bei der nachhaltigen Tierzucht. Sie ist einer der Schwerpunkte unseres Projektes. Sie soll den Familien ein dauerhaftes Einkommen sichern.
Alle Projektinfos hier downloaden.
Die Ghungroo-Schweine sind eine Rasse aus Nordbengalen und haben sich in der Tierzucht sehr bewährt. Neben der artgerechten Haltung steht hier auch die Hygiene im Fokus, damit keine Krankheiten von den Tieren auf den Menschen übertragen werden. 240 Frauen aus 14 unserer Frauenselbsthilfegruppen haben sich mittlerweile auf die Schweinezucht spezialisiert.
Wir haben 270 Frauen die Chance geboten, Geflügelfarmen aufzubauen. Dafür erhielten sie zusammen 1.640 Küken und 1.059 Kahki Camble Enten. Die Farmgründungen wurde begleitet durch eine intensive Vorbereitung, Schulung & Betreuung der künftigen Farmerinnen.
Acht Selbsthilfegruppen und zwei ausgwählte Familien errichteten oder renovierten zehn Fischteiche. Sie erhielten von uns Fischlaich, Fischnahrung und die notwendigen Medikamente.
In zahlreichen Praxiskursen lernten die Frauen alles über eine artgerechte Haltung der Tiere: die richtige Nahrung, die medizinische Versorgung, die Pflege, kurzum alles, was man für eine nachhaltig erfolgreiche Tierhaltung braucht. Dabei wurden sie kontinuierlich von unseren Field-Officers betreut. In den kommenden Wochen wird es nun darum gehen, die Farmen wirtschaftlich auszurichten. Marketing & Verkauf sowie Buchhaltung und Business-Planung stehen nun auf der Agenda.
"Gib einer Frau einen Fisch und sie hat Essen für einen Tag - starte eine Fischzucht, und ihre ganze Familie wird nicht mehr hungern." Ganz im Sinne der Hilfe zur Selbsthilfe erstellte Pater Lawrence und sein Team zunächst einen Projekt- und Schulungsplan. Anschließend wurden die Teilnehmerinnen von Agrarexperten in landwirrtschaftlichen Methoden und u.a. in Buchhaltung geschult um als Multiplikatoren ihr Wissen anderen Frauen weiterzugeben.
Die Projekte zeigen erste konkrete Erfolge: So wurde beispielsweise ein Fischteich angelegt der erste Erträge bringt; Ziegenherden wurden angeschaft; eine Schneiderei aufgebaut. Dabei werden die Frauen von der Idee über die Erstellung eines Businessplans bis zur Anschaffung von Maschinen, Tieren oder Material durch unser Projektteam unterstützt.