Globaler Strommix: 2024 beginnt eine neue Ära

Die Erde erwärmt sich rasant. Daher müssen die weltweiten CO2-Emissionen so schnell wie möglich sinken. Ein Schlüssel hierzu ist die Nutzung von umweltfreundlichen Technologien bei der Stromerzeugung. Hoffnung macht ein Bericht der Denkfabrik Ember. Demnach werden die absoluten CO2-Emissionen aus dem Stromsektor in diesem Jahr sinken.

Die CO2-Emissionen der globalen Stromerzeugung könnten 2024 erstmals sinken - dank erneuerbarer Energien.

Anfang Mai veröffentlichte die Denkfabrik Ember ihren jüngsten „Global Electricity Review“. Danach stieg der weltweite Stromverbrauch 2023 um 2,2 Prozent auf nun 29 Billionen Kilowattstunden. Erzeugt wurde der Strom zu 30 Prozent aus erneuerbaren Energien. Zusammen mit nuklear erzeugter Energie beträgt der Anteil der sogenannten CO2-armen Stromerzeugung 40 Prozent. 

Den größten Beitrag zu erneuerbaren Energien leistet nach wie vor Wasserkraft, auch wenn ihr Anteil am Strommix leicht sank (14,3 % gegenüber 24,9% im Vorjahr). Es folgen Wind (Anteil: 7,8%) und Strom (5,5%). Allerdings beginnen sich auch hier die Gewichte zu verschieben. Denn der Ausbau der Solarenergie geht wesentlich schneller vonstatten als der Zuwachs bei der Windkraft. So wurde innerhalb eines Jahres 23% mehr Solarstrom erzeugt. Im gleichen Zeitraum legte Windkraft nur um 9,8 Prozent zu.

Umweltfreundlicher Strom bringt viel

Der erfreuliche Zuwachs bei den Erneuerbaren ist auch dringend nötig. Denn an der globalen Erwärmung hat der Stromsektor einen großen Anteil. Stromerzeugung und andere energiebedingte Emissionen sind für mehr als ein Drittel aller Emissionen verantwortlich. 

Im Durchschnitt verursachte jede erzeugte Kilowattstunde Strom rund 480g CO2 – weltweit waren dies 14 Gigatonnen. Dabei zeigte sich erneut, dass es keineswegs egal ist, wo der benötigte Strom produziert wird. So emittieren indische Kraftwerke durchschnittlich 713g COpro Kilowattstunde, also deutlich mehr als der Durchschnitt. Ebenfalls über dem Schnitt liegt China mit 581 g/Kwh. Dies ist besonders ungünstig, da das Land weiterhin als „Werkbank der Welt“ gilt und daher einen besonders hohen Stromverbrauch hat. Dementsprechend entstehen 39% der gesamten Emissionen des Stromsektors in China, das zugleich 32 % des globalen Stroms verbraucht.

Zum Vergleich: Mit 380g/kwh (Angabe von Ember, Electricitymaps=400g) lag Deutschland 2023 im guten Mittelfeld, also keinesfalls an einer Spitzenposition. Vorreiter waren Kanada, Brasilien und Frankreich. Doch immerhin sank der deutsche CO2-Ausstoß binnen Jahresfrist um 74g (Electricitymaps). Der starke Zubau an erneuerbarer Kapazität ist wohl auch auf die Schockwellen zurückzuführen, die durch den Überfall auf die Ukraine ausgesendet wurden. 2023 stammte demnach über 50 Prozent des in Deutschland erzeugten Stroms aus erneuerbaren Quellen. Knapp 30 Prozent wurden durch Nutzung von Windenergie erzeugt.

Global steht die Trendwende bevor

2024 könnte für den Kampf gegen die Klimaerwärmung ein wichtiges Jahr werden, zumindest mit Blick auf die weltweite Stromerzeugung. Denn Ember prognostiziert, dass ab diesem Jahr die absoluten CO2-Emissionen aus dem Stromsektor zurückgehen. Aufgrund der starken Zuwächse bei den Erneuerbaren sinkt die Nachfrage nach fossilen Brennstoffen.

Als nachhaltiger Investor ist uns die Energiewende ein wichtiges Anliegen, das wir fördern. Im kommenden Newsletter stellen wir Ihnen einen neuen Klimazielfonds vor, für den wir als Nachhaltigkeitsberater tätig sind.

Die Erkenntnisse im Detail:

Hier erhalten Sie den Global Electricity Review 2024 kostenlos als PDF.