Den Fondsberatern über die Schultern geblickt: So lief 2023

Der Steyler Fair Invest - Bonds wird seit 2023 durch die Praemium Capital GmbH beraten. Unsere neuen Fondsberater Elmar Peters und Thorsten Vetter, die Gründer der Praemium Capital, haben in ihrem ersten Jahr das Portfolio auf den Prüfstand gestellt und tiefgreifende Veränderungen vorgenommen. Hier berichten sie, wie das erste Jahr gelaufen ist.

So lief das Jahr für den Nachhaltigkeitsfonds Steyler Fair Invest - Bonds

Um die Komplexität des Portfolios zu reduzieren, wurde die Zahl der Emittenten von 126 auf 86 reduziert. Da die Fondsberater nicht nur Anleihen verkauft, sondern im Gegenzug auch zahlreiche neue Ideen eingebracht haben, ist die tatsächliche Veränderung größer, als die Nettoreduzierung impliziert. Perspektivisch soll das Portfolio aus 60 bis 80 Titeln bestehen.

Durchschnittsrating verbessert

Zu Beginn des Jahres lag der Schwerpunkt des Portfolios auf den Ratingklassen A und BBB. Im Jahresverlauf wurde die Gewichtung der mittleren Qualitäten reduziert. Stattdessen wurden sehr gute Kreditqualitäten (AAA und AA) mit schwächeren Kreditqualitäten (BB) und Anleihen ohne Rating kombiniert.

Durch diese Kombination wird eine höhere laufende Verzinsung bei einem gleichzeitig besseren Durchschnittsrating erzielt. Hervorzuheben ist, dass ein fehlendes Rating nicht zwingend auf eine schlechte Kreditqualität schließen lässt. So sind im Fonds beispielsweise auch staatsnahe Anleihen enthalten, die nicht über ein Rating verfügen.

Bei Übernahme des Beratungsmandats Anfang 2023 waren rund 20 % des Fondsvermögens in Bankanleihen investiert. Der Kollaps der beiden US-Regionalbanken Silicon Valley Bank und Signature Bank sowie die Notübernahme der Credit Suisse durch die Schweizer Großbank UBS waren deutliche Warnzeichen, dass die Straffung der Geldpolitik zu Kollateralschäden im Finanzsystem führen kann. Die Gewichtung von Bankanleihen wurde konsequent reduziert und lag zum Jahresende bei unter 10 % des Fondsvolumens.

Die Fondsberater identifizierten Hybridanleihen als attraktive Alternative. Die Emittenten dieser Anleihen verfügen typischerweise über eine gute Kreditqualität. Aufgrund ihrer besonderen Struktur weisen Hybridanleihen höhere Renditen als klassische Unternehmensanleihen auf. Die mit der Struktur verbundenen Risiken wirkten gut bezahlt, sodass per Jahresende rund 21 % des Fondsvolumens in Hybridanleihen allokiert waren.

Wandelanleihen runden die Investitionen in Unternehmensanleihen ab. Für den Fonds sind insbesondere solche Wandelanleihen interessant, die ihre Aktiensensitivität verloren haben. Diese Papiere sind für klassische Wandelanleihenfonds uninteressant geworden und für viele Rentenfonds nicht investierbar. In der Folge bieten diese Anleihen häufig eine höhere Rendite als ihre Pendants ohne Wandlungsrecht – bei gleichem Kreditrisiko.

Die Duration des Fonds wird aktiv gesteuert. Im ersten Halbjahr 2023 teilten die Fondsberater die Zinssenkungserwartungen des Marktes nicht und hielten die Duration niedrig, wodurch Verluste im Rahmen des weiteren Renditeanstiegs begrenzt werden konnten. Erst im dritten Quartal, als die Zinssenkungserwartungen ausgepreist bzw. auf der Zeitachse nach hinten verschoben wurden, wurde die Duration kontinuierlich erhöht. Die Duration erreichte im November ihr vorläufiges Hoch (Modified Duration per 30.11.2023: 5,07).

Duration verlängert

Mit dem deutlichen Renditerückgang im Dezember wurde die Duration taktisch reduziert und Gewinne mitgenommen. Die Durationssteuerung erfolgt vorwiegend über Staatsanleihen beziehungsweise staatsnahe Emittenten wie die Europäische Union, die Weltbank oder die Kreditanstalt für Wiederaufbau sowie Pfandbriefe bester Bonität. Bei Unternehmensanleihen hingegen lag der Fokus insbesondere zum Jahresende auf kurzen Laufzeiten, um Kursverluste durch eventuelle Spreadausweitungen zu vermeiden.

Der Schwerpunkt des Portfolios liegt auf dem Euroraum, das offene Fremdwährungsrisiko darf maximal 10 % betragen. Aufgrund des im Vergleich zur Eurozone höheren Zinsniveaus und der stabilen Währungsentwicklung wurde die Fremdwährungsquote genutzt, um US-Dollar denominierte Wertpapiere zu erwerben. Der Fonds darf aufgrund ethischer Vorgaben (unter anderem Verhängung der Todesstrafe) nicht in Staatsanleihen der USA investieren. Da staatsnahe Emittenten wie die Kreditanstalt für Wiederaufbau Anleihen in US-Dollar begeben, stehen den Fondsberatern ausreichend Alternativen zur Verfügung.

2023 war ein herausforderndes Kapitalmarktjahr, das insbesondere flexiblen Investoren auch zahlreiche Opportunitäten bot. Der gute Wertzuwachs im Jahr 2023 bei gleichzeitig niedriger Schwankungsbreite bescherte dem Fonds ein überdurchschnittliches Ergebnis. Die Fondsberater sehen das Portfolio robust aufgestellt, um auch die Herausforderungen des Jahres 2024 erfolgreich zu meistern.

Dieser Jahresrückblick erschien zuerst im Nachhaltigkeitsreport 2024. Den gesamten Report können Sie hier herunterladen: www.steyler-fair-invest.de/report (PDF)

Risikohinweis: Wie alle Investmentfonds unterliegen auch die Steyler Fair Invest-Fonds den üblichen Marktschwankungen. Aus einer Anlage in diese Fonds ergeben sich Kursrisiken (Verlustrisiken) für die Anleger. Die hier dargestellten Fondsinformationen sind als Werbemittel zu verstehen und ersetzen ausdrücklich keine persönliche Beratung.