Das nennen wir fair: Guter Zins plus Einsatz gegen Sklaverei

Top-Rendite + nachhaltige Kriterien + soziales Engagement: So sieht unsere Idealvorstellung eines fairen Bankproduktes aus. Genauso sehen das auch unsere Kundinnen und Kunden. Ein attraktiv verzinstes Aktionsangebot, das wir im Mai auf den Weg brachten, war innerhalb kürzester Zeit vergriffen. Freuen dürfen sich nicht nur die Anleger, sondern auch Angehörige von zwei indigenen Stämmen in Indien. Denn aus dem Provisionsanteil der Bank fördern wir eine Steyler Schule, die sich für die Verständigung der beiden Gruppen einsetzt. Eine wahre Geschichte, die von Sklaverei, Respekt und Versöhnung handelt.

Hände, die mit einem Strick gefesselt sind

„Dass unser Aktionsprodukt gut ankommen würde, war uns klar. Aber wie schnell das verfügbare Volumen erreicht wurde, hat uns dann doch überrascht und begeistert“, sagt Regine Kron, Leiterin des Private Bankings der Steyler Ethik Bank. „Ein Guthabenzins von 3,1 % bei einer Laufzeit von bis zu sechs Jahren sind ein starkes Argument für ein solches Produkt. Aber das allein erklärt nicht die Nachfrage.“ Für die erfahrene Beraterin ist klar, dass gerade das soziale Engagement für benachteiligte Menschen die Attraktivität ausgemacht hat. „Viele Interessenten haben in den Beratungsgesprächen betont, dass sie diese Kombination toll finden.“

Wir bedanken uns auch bei der DZ Bank, mit der wir das Aktionsprodukt gemeinsam realisiert haben. Die Steyler Ethik Bank und die DZ Bank haben vereinbart, für jeden Euro, der in das Aktionsprodukt investiert wird, einen festen Anteil ihrer Provision zu spenden. 500 Euro je 100.000 Euro Anlagesumme fließen direkt in das geförderte Projekt. 

Die Sklaverei muss aus den Köpfen

Freuen dürfen sich Schülerinnen und Schüler im indischen Chayang Tajo. Dort betreiben die Steyler Missionare eine Schule, die sich für die Versöhnung von zwei Stämmen einsetzt, die eine schwierige gemeinsame Geschichte vereint. 

Der Distrikt Chayang Tajo liegt im Bundesstaat Arunachal Pradech. Hier im Nordosten ist Indien nur dünn besiedelt, viele Orte sind so abgelegen, dass sie nur zu Fuß zu erreichen sind – auch die Dörfer der Steyler Pfarrgemeinde. Die Bewohner von Chayang Tajo leben bis heute nach alten Traditionen. Sie zählen zur indigenen Bevölkerung, den „Tribals“ (auf Deutsch: Stämme). Konkret handelt es sich um zwei Stämme, die Puroik und die Nyshis. Die Nyshis herrschen seit Jahrhunderten über die Puroik. Wie Sklaven werden die Puroiks für einen kleinen Geldbetrag oder im Tausch gegen Kühe gekauft oder verkauft. Sie arbeiten auf den Feldern und in den Haushalten der Nyshi. Fluchtversuche werden mit körperlichen Strafen geahndet.

Vor allem aber werden die Kinder beider Stämme schon von klein auf dazu erzogen, die geltenden Machtverhältnisse zu stützen, indem sie herrschen oder aber die Herrschaft der anderen ertragen.

Selbst die Regierung war machtlos

Etwa 1.800 Puroik leben immer noch wie Sklaven in den betroffenen Dörfern. Diese sozialen Verhältnisse sind seit Generationen so zementiert, dass nicht einmal der indische Staat diese verändern konnte. Auch die Missionare arbeiten seit vielen Jahren intensiv daran, die Lage zu verändern, indem sie Aufklärung betreiben. So ist es ihnen gelungen, die Mentalität der beiden Stämme Schritt für Schritt zu verändern.

Ein Meilenstein ihres Einsatzes für die Menschenrechte war die Gründung der Divine-Word-Grundschule vor fünf Jahren. Hier werden Kinder beider Stämme gemeinsam unterrichtet. Ein großer Erfolg, denn bisher erhielten die Puroik-Kinder gar keine schulische Bildung.

Durch den gemeinsamen Bildungsweg verbessern sich die sozialen Aufstiegschancen der Puroik erheblich. Vor allem aber werden Brücken zwischen den Stammesgruppen geschlagen und Vorurteile abgebaut. Das Ziel ist, dass auch die Nyshi die Rechte der Puroik in vollem Umfang respektieren.