Firmen im Porträt: Infrastruktur für die Energiewende von VINCI

Wissen, was drin steckt: Die Steyler Fair Invest-Fonds investieren nach sozialen und ökologischen Kriterien. „Firmen im Porträt“ stellt in loser Folge Einzelinvestments in Form eines Steckbriefs vor. Diesmal geht es um die französische VINCI, einen bedeutenden Investor im Bereich Infrastruktur. Historisch stark bei Mautstraßen und Flughäfen, kommt nun Energie-Infrastruktur an Bedeutung.

Ein schwimmendes Solarfeld der Firma VINCI SA.

Schwimmendes Solarfeld des französischen Unternehmens VINCI SA

Name: VINCI SA

Firmensitz: Paris

Anteil am Portfolio (Stand: 30. Mai 2023):

  • Steyler Fair Invest - Equities: 2,17 %

 

Kurzprofil:

  • Das 1899 gegründete französische Unternehmen ist mit seinen Geschäftsbereichen Bau, Energie und Konzessionen in mehr als 120 Ländern präsent. VINCI beschäftigt mehr als 270.000 Menschen.
  • Das Unternehmen selbst sieht sich nicht als Mischkonzern, sondern betont die Komplementarität der genannten Unternehmensbereiche.
  • Der Baubereich ist historisch und auf den Umsatz bezogen der Kern von VINCI. Energie gewinnt immer mehr an Bedeutung, auch wegen des Engagements des Unternehmens im Bereich erneuerbarer Energien. Hier setzt das Unternehmen unter anderem auf schwimmende Solarfelder, eine sinnvolle Innovation für Länder, in denen freie Flächen knapp werden.
  • Mit dem sehr lukrativen Konzessionsgeschäft schließlich betreibt VINCI außerdem Autobahnen in Frankreich und Flughäfen in zwölf Ländern.

 

Wirtschaftliche Kennzahlen:

  • Die beiden Sektoren Energie und Konzessionen legten allein in den vergangenen Monaten um mehr als 20 Prozent zu und bescherten der VINCI S.A. per 31.3.2023 einen Umsatzzuwachs von 17 Prozent. Im Geschäftsjahr 2022 war der Umsatz um 25 % gegenüber dem Vorjahr gestiegen, das Konzernbetriebsergebnis legte um rund 63 % zu.

 

Nachhaltigkeit:

Generell unterscheiden wir bei der Nachhaltigkeitsanalyse von Unternehmen die Sphäre der traditionellen Nachhaltigkeitskriterien und die Beiträge zur Erreichung der UN-Nachhaltigkeitsziele (SDGs). Ersteres stellt den hergebrachten Ansatz im Bereich der Nachhaltigkeitsanalyse dar und dient u.a. der Risikosteuerung in Portfolien. Die „Sustainable Development Goals“ sind demgegenüber thematisch konkreter definiert und stärker in die Zukunft gerichtet. Im Rahmen unseres Nachhaltigkeitsansatzes fordern wir von Unternehmen, beiden analytischen Ansätzen zu genügen.

1) Bewertung hinsichtlich Umwelt, sozialen Faktoren und Unternehmensführung (ESG):

  • Im ESG-Rating von ISS ESG erhält das Unternehmen mit einem Performance Score von 56 ein C+ und damit den begehrten „Prime“ Status.
  • Besonders herausgehoben wird die Säule Umwelt. Hier erhält VINCI insgesamt ein „B-“. Auch Governance, z.B. als Maßstab für die Wahrscheinlichkeit „unliebsamer Überraschungen“ wird sehr gut mit „B“ bewertet.
  • Relativ zu anderen Unternehmen sieht ISS ESG VINCI unter den besten zehn Prozent.
  • VINCI unterliegt keinen nennenswerten unternehmerischen Kontroversen und hat den UN Global Compact gezeichnet.

 

2) Wirkung auf die Nachhaltigkeitsziele (SDG):

  • Hinsichtlich der Sozialen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen („SDG“) attestiert ISS dem Unternehmen „begrenzt positiven Einfluss“.

 

3) Kimabilanz:

  • Die Analyse mit Bezug auf den Klimawandel fällt differenziert aus. Demnach unterliegt das Unternehmen mit seinen Geschäftsbereichen insgesamt vielfältigen Risiken aufgrund von Klimaveränderungen. Der Unternehmenspolitik wird demgegenüber eine mit Blick auf das Netto-Null-Ziel des Pariser Klima-Abkommens zwar eine überdurchschnittliche, allerdings noch nicht ausreichende Leistung bescheinigt.

 

Einschätzung:

  • Thematisch und geografisch breit aufgestellt, eine stabilen Ertragsbasis und ein deutlich erkennbares Commitment für ESG. VINCI hat zudem viel Potenzial rund um die Energiewende.